Ab welchem Alter und warum reisen Kinder allein mit Oma und Opa?

Seit unsere Mädels etwa ein Jahr alt sind, brechen sie regelmässig zu kleinen Abenteuern mit den Grosseltern auf. Es gibt viele Gründe, warum man Kinder mit Oma und Opa oder anderen Verwandten allein Urlaub machen lässt. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Vom Wunsch nach intensiver Familienzeit über die Möglichkeit für die Eltern, Paarzeit zu geniessen, bis hin zur Überbrückung von längeren Arbeitszeiten. Hier sind Tipps für einen gelungenen Generationenurlaub.
Doch ab welchem Alter ist es sinnvoll, Kinder allein mit Oma und Opa in den Urlaub zu schicken? Die Grundvoraussetzung dafür ist eine stabile Beziehung zwischen Grosseltern und Enkeln, geprägt von häufigen Besuchen und Betreuung. Die Grosseltern sollten sich zudem körperlich und mental fit fühlen, um die Verantwortung für die Kinder zu übernehmen.

Wohin soll die Reise gehen?

Für den ersten Alleine-Urlaub mit den Grosseltern empfiehlt es sich, in der Nähe des Wohnortes der Eltern zu starten. Viele Familienhotels in Österreich bieten spezielle Packages für Grosseltern und Enkel an, mit Kinderbetreuung, die den Grosseltern eine Verschnaufpause verschafft. Bei der Wahl des Urlaubsortes ist es wichtig zu überlegen, welche Aktivitäten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet sind. Sei es in den Bergen, am See, in einer Stadt oder sogar am Meer – die Auswahl sollte den Interessen aller gerecht werden. Wir lassen unsere Kinder auch in die umliegenden Nachbarländer reisen, solange wir im Notfall in wenigen Stunden mit dem Auto vor Ort sein können.

Klare Absprachen vor der Reise

In der Betreuung von Grosseltern geht es oft etwas lockerer zu, mit mehr Naschereien und Fernsehen. Dieser entspannte Rahmen setzt sich auch im Urlaub fort. Dennoch ist es wichtig, klare Absprachen zu treffen, was erlaubt ist und was nicht. Tägliches Aufbleiben bis Mitternacht oder drei Eis pro Tag sollten im Vorfeld besprochen werden. Es ist jedoch auch wichtig zu akzeptieren, dass die Grosseltern ihren eigenen Stil haben. Der Urlaub mit Oma und Opa wird schliesslich besonders, wenn sie bei manchen Dingen ein Auge zudrücken und die Enkelkinder besonders verwöhnen. Besondere Rituale, Vorlieben und Abneigungen der Kinder sollten ebenfalls besprochen werden, um im Urlaub ohne Eltern besser zurechtzukommen und auch bei Heimweh Trost zu finden.

Packen für den Generationenurlaub

Neben den üblichen Reiseutensilien sollten die Grosseltern auch persönliche Gegenstände des Kindes einpacken: die Sanduhr zum Zähneputzen, das Lieblingsbuch zum abendlichen Vorlesen, das Kuscheltier und der Schnuller zum Einschlafen. Eine Reiseapotheke darf ebenfalls nicht fehlen. In einer Eltern-Kind-Pass Hülle sollten alle wichtigen Dokumente verstaut werden, darunter der Elternkindpass (früher: Mutter-Kind-Pass), Impfpass, Versicherungskarte und ein Notizzettel mit wichtigen Informationen. Seit 2012 benötigen Kinder einen eigenen Kinderreisepass. Dieser ist bis zum zwölften Lebensjahr gültig, danach wird ein herkömmlicher Reisepass oder Personalausweis benötigt. Kopien der Pässe der Kinder, Geburtsurkunden und eine Vollmacht der Eltern gehören in die Reisepasshülle für die ganze Familie.

Warum ist eine Vollmacht notwendig?

In vielen Ländern kann es zu Einreiseproblemen kommen, wenn die Grosseltern keine Vollmacht der Eltern mitführen. Diese Vollmacht zeigt an, dass die Eltern ihr Einverständnis für den gemeinsamen Urlaub geben und die Verantwortung für die Kinder für diese Zeit abgeben. In manchen Ländern, wie Griechenland, ist sogar eine beglaubigte Vollmacht erforderlich. Beglaubigungen können beim Notar oder Bezirksgericht eingeholt werden. Es ist ratsam, die Einverständniserklärung zumindest in Englisch oder sogar in der Landessprache mitzuführen. Der ÖAMTC bietet hierfür Vorlagen und Vollmachten in verschiedenen Sprachen an. Zur Vollmacht sollten Kopien der Geburtsurkunden der Kinder, der Reisepässe oder Personalausweise der unterzeichnenden Eltern sowie eine Kopie der Geburtsurkunde des Kindes beigelegt werden.

Diese Dokumente von den Kindern müssen mit:

• Eltern-Kind-Pass (früher: Mutterkindpass)
• Impfpass
• Versicherungskarte (E-Card)
• Notizzettel für wichtige Informationen (Blutgruppe, Allergien, Telefonnummern)
• Pass des Kindes
• (beglaubigte) Vollmacht
• Passkopie der Eltern
• Kopie der Geburtsurkunde des Kindes